Erstmals hat die Landesarbeitsgemeinschaft der Hilfsorganisationen (LAG HiOrg) in Thüringen zu einem parlamentarischen Abend in den Landtag geladen. Mitorganisator waren auch die Malteser in der Diözese Erfurt. Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir verschiedene Vorschläge zur Förderung des Ehrenamts in den Thüringer Hilfsorganisationen unterbreitet.
So sei etwa die Aufnahme des Ehrenamtes als Staatsziel in die Landesverfassung überfällig, forderte unter anderem Diözesangeschäftsführerin Anke Brumm. Auch hierfür brauche es eine finanzielle Absicherung in Haupt- und Ehrenamt, so die Forderung der LAG.
In persönlichen Gesprächen mit Landtagsabgeordneten verwiesen die Katastrophenschützer der Malteser auf die Belastung, die entstehe, wenn Ausrüstung erst mit teils erheblicher Verzögerung seitens des Landes zur Verfügung gestellt werde. Ebenfalls müssten die ehrenamtlich Helfenden beziehungsweise deren Organisationen die Fahrschulausbildung im Katastrophenschutz teilweise selbst finanzieren. Die meisten Fahrzeuge im Katastrophenschutz seien nur noch mit Lkw-Führerscheinen zu bewegen. Im Hospiz- oder im Sanitätsdienst könnten symbolische Anerkennungsprämien Anreize sein, ehrenamtliche Tätigkeiten aufzunehmen.
Landtagspräsidentin Birgit Pommer (Die Linke) hielt die Aufnahme des Ehrenamtes in die Verfassung noch in dieser Legislaturperiode für möglich. Eine entsprechende Initiative werde in den Landtagsausschüssen bereits beraten und könnte noch vor der Landtagswahl im September verabschiedet werden. Pommer: „Es ist wichtig, dass das gelingt.“
Die Landesarbeitsgemeinschaft der Hilfsorganisationen in Thüringen vertritt die Johanniter-Unfall-Hilfe, den Malteser Hilfsdienst, das Deutsche Rote Kreuz, den Arbeiter-Samariter-Bund sowie die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft. In den fünf Organisationen engagieren sich landesweit fast 10.000 ehrenamtlich Helfende.