Im Krankenwagen zum Lieblingsverein

Eine Fußballmannschaft steht neben einem Mann im Rollstuhl.
Fußball-Fan trifft dank Herzenswunschkrankenwagen die gesamte Mannschaft des FC Carl Zeiss Jena
Ein Krankenwagen mit der Aufschrift "Herzenswunsch-Krankenwagen".

Mario Morgenroth ist durch und durch Fan des FC Carl Zeiss Jena. Der letzte Stadionbesuch lag allerdings schon lange zurück. Der 42-Jährige ist nach einem schweren Unfall gesundheitlich nicht mehr in der Lage, aus eigener Kraft ein Fußballspiel zu besuchen. Hier half am letzten Oktoberwochenende der Herzenswunschkrankenwagen der Malteser im Bistum Erfurt. Sebastian Hübner und Jens Lapp von der Rettungswache Jena fuhren den Ehrengast ins Stadion. Pfleger Sven Vogel begleitete den Zeiss-Fan, um den Ausflug abzusichern.

Daran wird den Fan in Zukunft immer das Trikot mit der Nummer 8 erinnern, das einen Ehrenplatz in Mario Morgenroths Zimmer im Seniorenzentrum Käthe-Kollwitz in Jena-Lobeda bekommt. Der Schütze des Siegtors zum 1:0-Endstand gegen Chemie Leipzig, Lukas Lämmel, hat sein Dress dem Ehrengast des Spiels überreicht. Zusammen mit Trainer René Klingbeil und der gesamten Mannschaft hatte er nach dem Schlusspfiff den im Rollstuhl sitzenden Fan besucht. Kapitän Bastian Strietzel war tief berührt. „Es gibt viel Wichtigeres als Fußball. Wir freuen uns, dem Fan mit dem Sieg einen sehr, sehr großen Wunsch erfüllt zu haben“, sagt der Abwehrspieler.

Mario Morgenroth ist Anhänger des Vereins, seit er denken kann. Schon als Kind hatte ihn sein Opa mit ins Stadion genommen. „Ich habe den FC Carl Zeiss Jena immer begleitet, bin mit dem Team auf- und abgestiegen“, berichtet er. Heute spielt Carl Zeiss in der Regionalliga Nord-Ost.

Das Spiel war denkwürdig. „Dreckiger ging es nicht zu gewinnen“, sagte Lämmel. Seit der ersten Hälfte in Unterzahl hat Jena nur verteidigt – und ohne echte Chancen aus dem Spiel heraus schließlich durch ein Elfmetertor gewonnen. Mario Morgenroth zitterte bis zuletzt mit seiner Mannschaft. Vor dem Spiel hatte er auf ein 3:1 getippt. Doch am Ende galt: Hauptsache gewonnen. Was zählt und bleibt, ist die Erinnerung an diesen Tag.

Der Wünschewagen lebt vom ehrenamtlichen Engagement der Mitarbeiter und von Spenden. So können die Malteser regelmäßig schwerst- und sterbenskranken Menschen letzte Wünsche erfüllen.

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